So schützen Sie sich im Internet
Anlässlich des Aktionstags „Safer Internet Day 2020“ haben wir uns Gedanken gemacht, welche grundsätzlichen Informationen und Hacks User wissen sollten, um den Besuch im Internet etwas sicherer gestalten und welche einfachen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden können.
Apps ausmisten und aktualisieren
Für viele User ist der Webbrowser einer der größten Berührungspunkte mit dem Internet. Daher sollten Sie beim Surfen darauf achten, dass Ihre Software auch auf dem neusten Stand ist. Es kann durchaus sein, dass sich durch die technologische Weiterentwicklung eventuelle Sicherheitslücken ergeben, welche durch eine neue Version ausgemerzt wurden. In modernen Browsern können Sie Ihren Verlauf beim Schließen automatisch löschen lassen, Cookies nicht für Drittanbieter zulassen und einen privaten Modus nutzen, der die Speicherung vertraulicher Informationen verringert. Komponenten und Plugins, welche Sie nicht verwenden, können deaktiviert bzw. deinstalliert werden. Ebenso sollten Sie auch Ihr Betriebssystem sehen und auf einem aktuellen Stand halten. Je weniger ungenutzte Programme Sie im System haben, desto weniger Angriffsfläche bieten Sie für eventuelle Schadsoftware. Automatische Aktualisierung gehören mittlerweile zum Standard.
Basis-Schutz
Neben diesen Features bieten moderne Betriebssysteme einen integrierten Virenschutz sowie eine Basis-Firewall. Alternativ kann eine Virenschutzsoftware Abhilfe leisten und den Zutritt zu Ihrem System erschweren. Allerdings sollten Sie stets bedenken, dass diese Programme keine Garantie bieten, sich nicht doch irgendwie mit Schadsoftware zu infizieren. Auf dem Datenhighway bitte wie im Straßenverkehr: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Kryptische Passwörter und Tools dafür
Ebenso vorsichtig sollten Sie mit Passwörtern sein, d. h. teilen Sie diese nicht Dritten und bewahren Sie diese möglichst sicher auf. Mit Passwortgeneratoren und -managern, die es ebenfalls als App gibt, brauchen Sie sich kein Passwort mehr ausdenken sondern können es kryptisch erzeugen lassen: Länge (mindestens 11 Zeichen) und Inhalt (Groß und Kleinschreibung, Sonderzeichen etc.) können Sie ebenfalls bestimmen. Die Qualität solcher Passwörter ist daher höher als selbstausgedachte, die eventuell sogar erraten werden können oder sogar schon in einer Passwortliste aufgeführt sind. Ein weiterer Pluspunkt solcher Generatoren: Sie können im Handumdrehen Passwörter ändern, sollte es einmal nötig sein. Nach dem Anlegen können Nutzername und Passwort bequem in die Zwischenablage kopiert werden, so dass diese nur noch eingefügt werden müssen. Geschützt werden die Daten durch ein selbstgewähltes Masterpasswort, das beim Öffnen der Passwortdatei eingegeben werden muss. Einen Schritt weiter geht die Zwei-Faktoren-Authentifizierung, welche neben dem Passwort auch einen zusätzlichen Code erfordern, der Ihnen per Mail/Nachricht zugeschickt wird. Besonders bei Ihrem WLAN zu Hause sollten Sie auf komplexes Passwort setzen, das mindestens 22 Zeichen lang ist sowie auf einen Verschlüsselungsstandard WPA3, alternativ WPA 2.
Verschlüsselte Verbindungen
Allgemein beim Austausch von Daten sollten Sie auf eine verschlüsselte Verbindung achten, z. B. auf das „https“ in der Adressleiste („Hypertext Transfer Protocol Secure“). Das heißt es liegt ein gültiges SSL-Zertifikat (SSL = Secure Sockets Layer) vor, durch die Daten abhörsicher übertragen werden können. Sie erkennen diese am kleinen Vorhängeschloss in der Adresszeile. VPN (Virtual Private Network) ist ebenfalls eine gesicherte Verbindung: Es realisiert einen verschlüsselten Fernzugriff auf Anwendungen eines gewählten Netzwerks und dessen gemeinsam genutzte Ressourcen, ohne sich dabei an das Netz zu binden. Sollte es einmal nötig sein, vertrauliche Inhalte per E-Mail zu versenden, versehen Sie diese mit einem kryptischen Passwort, z. B. als passwortgeschützte ZIP-Datei, und lassen Sie es dem Empfänger auf alternativem Weg zukommen.
Achtung vor Fake-Mails
Beim Thema „E-Mail“ möchten wir einen weiteren Sachverhalt ansprechen: Persönliche Daten. Im Internet sind diese zu einer Art Währung geworden, die ausgelesen werden können. Konkret heißt das, dass Online-Betrüger diese sammeln können und gezielt gefälschte Inhalte versenden. Die Inhalte reichen von einer harmlosen Lebensvorhersage, einer erneuten Passworteingabe einer „Social Media“-Plattform bis zu einer Fake-E-Mail der eigenen Bank mit der Bitte um erneute Dateneingabe. Daher sollten Sie hier besonders skeptisch sein. Ebenso beliebt ist die Verbreitung von Schadsoftware in E-Mails via Bilder und Dateianhänge. Auch wenn die teilweise persönliche Ansprache Vertrauen erweckt, öffnen Sie diese nicht wenn Ihnen der Absender unbekannt ist.
Backups regelmäßig erstellen
Sollte trotz diversen Schutzmaßnahmen zu einer Infektion kommen ist es möglich, dass relevante Daten verbreitet oder gelöscht werden. Wir empfehlen daher regelmäßige Sicherungen Ihren Systems. Je häufiger diese erstellt werden, desto weniger geht verloren, sollte man es einmal benötigen. Hierfür eignen sich USB-Sticks (größer als 8GB), externe Festplatten und notfalls auch DVDs. Falls Sie Ihren Computer zurücksetzen müssen, bieten moderne Betriebssysteme eine Option der Systemwiederherstellung. Hier kann die letzte Sicherung bequem angewählt werden, so dass sich der Schaden in Grenzen hält.
Fazit:
Wie Sie sehen gibt es einige kostengünstige Möglichkeiten sich gegen Infektionen aus dem Internet zu schützen. Nichtsdestotrotz sollte man sich nicht kopflos durch den digitalen Raum klicken sondern diesem mit gesunder Skepsis begegnen.